
Konzept Einreichung zur Biennale Venedig 2026
Ich gratuliere Florentina Holzinger zur gewonnenen Jury Entscheidung sehr herzlich!
Auf die telefonische Anfrage einer Kuratorin ob ich für die Biennale 2026 ein Konzept zum Thema "ZEIT EXISTENZ WAHRNEHMUNG" einreichen könne habe ich natürlich mit Freude reagiert. Mit vier weiteren Kolleg:innen sollte der Austria Pavillon 2026 bespielt werden.
6.400 Jahre Mensch und Gold Geschichte in Rot Weiss Rot vereint...
Kurze Zusammenfassung:
Es war die schnellste Konzepterstellung meines Lebens. Wie wenn es sich selbst geschrieben hätte. Anfangs plante ich den Installationsbereich im vordersten Teil des Pavillons. Auf Wunsch der Kolleg:innen weitete ich den Installionsbereich bis in den Garten aus. Es sollte damit eine verbindende Goldene Brücke für die vier Kolleg:innen in den Seitenräumen geschaffen werden.
In weiterer Folge sagte mir der einzige Blattgolderzeuger Österreichs, die Wiener Firma Wamprechtsamer, zu für mich eine eigene Legur zu schaffen. Damit wäre das weltweit erste echte "Green Gold Leaf -GGL" (c) - aus Österreich (!) - für die Biennale 2026 auf den Markt gekommen. (Anm.: Die Bezeichnung gilt nicht dem Farbton sondern der zertifizierten nachvollziehbaren Herkunft des Feingoldes zur Blattgoldherstellung)


KONZEPT
ZEIT + EXISTENZ + WAHRNEHMUNG = GOLD
Prozessorientiertes Konzept …
Bodengold Installation im AUSTRIA Pavillon 2026
…
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Die Begriffe ZEIT und GOLD sind die am stärksten besetzten Begriffe
ZEIT, GOLD und EXISTENZ stehen ebenfalls in starker Verbindung
Die WAHRNEHMUNG von GOLD ist vielfältig und polar
Betritt man den sensiblen goldenen Boden, verspürt man Anfangs Scheu
Jeder kleinste Abdruck der Besucher*innen hinterlässt eine goldene Spiegelfläche
Das zarte
Übergold verteilt sich im weiteren Raum, kehrt zur Erde zurück
Reinigung, Katharsis, Wiedergutmachung
Die geplante
Bodengold Installation bewahrt in sich
6.400 Jahre Menschheitsgeschichte im Kontakt mit Gold und
über die Grenzen unseres Sonnensystems hinaus, interstellar…
Alle Besucher*innen
des Austria Pavillons werden Teil eines Kunstprozesses
Sie schaffen gemeinsam - bewusst oder unbewusst - Werke die die ZEIT (Biennale) und den ORT (Austria Pavillon) in sich bewahren. Sie
werden zu den eigentlichen Schöpfer*innen der Kunstwerke
Bildinhalte und Prozesse
Es zeigt sich eine goldene Bodenfläche.
Unsichtbar
befinden sich unter dem Gold
Bildinhalte
Je mehr Menschen (EXISTENZEN) das Bodengold betreten und je länger (ZEIT) das Bodengold betreten wird desto mehr tritt das Gold in den Hintergrund und die Bildinhalte unter dem Gold in den Vordergrund (WAHRNEHMUNG)
Die langsam in den Vordergrund rückenden Bildinhalte bestehen aus
Motiven der Menschheitsgeschichte mit dem Element Gold.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
vereinen sich

Zeigt sich am Anfang eine sensible Goldfläche mit Schuhabdrücken als goldener Spiegel wird mit der Zeit das Bodengold visuell „flacher und stumpfer“.
Doch nach wie vor ist das Gold da
Als Beispiel ein
Triptychon
aus der Bodengold Installation zur int.
GOLD
Ausstellung
im Unteren Belvedere, 2012 (seither im Privatbesitz). Das Bildinhalt Thema „Space Waste“.
Hier die Ansichten im Kunstlicht und natürlichem Licht (Schnappschuss im privaten Bereich)
Material, Technik, Bildinhalt sind gleich.
Der Schaffungsprozess ist Zeit und Mensch
Bodengold Besucherfrequenz v.l.n.r 400, 4.000, 40.000 „Existenzen“
"Space Waste" Triptychon (In Privatbesitz):

Da mit einer sehr hohen Besucherfrequenz gerechnet werden muss und daher das am Anfang sehr sensible, spiegelnde Bodengold relativ schnell
konzeptuell gewollt
stumpf erscheinen wird, werden in diesem Fall erstmals gewisse Bodengold Segmente - zeitlich
prozessorientiert - gegen „Unberührte“ ersetzt
Beim Begehen der neuen Bodengold Segmente wird
das Übergold weitergetragen. Es werden sich die „frischen“ Blattgoldpartikel in die nun stumpf erscheinenden Segmente eindrücken, einlagern. Dies alles durch
Mensch, Zeit, Raum und Gold
So könnte ein
sehr spannender
gestalterischer
Erscheinungs-, Wahrnehmungsprozess entstehen…
Weiters entsteht durch das Entnehmen und Austauschen der Bodengold Segmente
eine
Humane Goldmine…
Die dadurch geschaffenen Wandobjekte könnten noch während der Biennale präsentiert werden, oder...

Bodengold Konzept - Eingangsbereich
Ein 2x6m großes Bodengoldfeld
Es besteht aus 42 Segmenten
Vierzig zu 50x50cm und zwei Kernfelder mit 100x100cm
Unter dem Gold der 50x50cm Segmente befinden sich Rot/Weisse Bildinhalte
Die zwei großen Mittelfelder sind ohne Bildinhalt und weisen damit auf den tieferen Inhalt,
das pure Wesen des prozessorientierten Konzepts, der „Rückkehr des Goldes zur Erde“
Die 40 Bildinhalt Segmente bilden mit ihren Motiven die Menschheitsgeschichte im Kontakt mit Gold ab. Ein Zeit Spannungsfeld entsteht
Gold macht keine Unterschied. Es verbindet
Kulturen, Religionen, Arm und Reich. Es wirkt in den Leiterbahnen (Bonds) der Mikroelektronik und der Nanotechnologie. Es verbindet Global und Interstellar.
Als Bodengold Installation verbindet es
Menschen, Raum und Zeit
HUMANgold evolutionärer Hintergrund
In diesem Konzept steckt die Entwicklung eines
über 30-jährigen Schaffungsprozesses
Goldene „Minenfelder“ am Anfang (1994 - 2000)
Anfangs war der Bildträger Holz (Dreischicht Platten), dann Eisen (St37), ab
1996
Glas (ESG). Immer war der
Bildinhalt
mit Siebdruck aufgebracht und blattvergoldet, er
war unsichtbar
Seit
1998
verwende ich die
Übergold Technik. Der Vergoldungsprozess wird unterbrochen. Die Goldfläche wird nicht poliert. Das Übergold bewegt sich im Lufthauch. Die goldene Fläche ist äusserst sensibel
Erstmals
bei der internationalen GOLD Ausstellung im Unteren Belvedere (2012)
zeigte sich der Bildinhalt
erst nach der Bodengold Deinstallation
auf dem Schutzglas
der Relikte. Die Bodengold Installationen trugen
seither keine Bildinhalte,
siehe z.B. GOLD Lifeball
2015, usw.
Nun zeigen sich wieder Bildinhalte. Anfangs unter dem Bodengold verborgen. Diesmal aber nicht zwischen Blattgold und Bildträger aufgebracht sondern auf der Glas Unterseite. Das Bodengold Glas wird erstmals zum Schutzglas der Bildinhalte
Auch wird erstmals eine Verbindung von begangenen und unberührten Bodengold Feldern geschaffen.
Es entsteht ein Zeit Spannungsfeld
MATERIALIEN
5mm ESG (Einscheibensicherheitsglas)
2C Digitaldruck (Dimax Druck, Lang&Lang)
Blattgold als Sturmgold (23kt Dukaten Doppel Gold)
MOTIVE/BILDINHALT
In Weiß auf Rubinroten Hintergrund (RAL 3003). Die Motive werden grafisch konzeptuell reduziert (27 und 79)
Das Rot und Weiß
reflektiert auf AUSTRIA
(c) JAG 2024-07-28
Anm.: Wie sagte meine Galeristin Frieda Pohlhammer ganz richtig zu mir: "Hannes, auch wenn es die Jury nicht schafft musst Du es so sehen: Du wurdest für den Oscar Zeitgenössischer Bildender Kunst nominiert". Alles hat seine richtige Zeit...