K.O.vid21 #08 - LEMNISKATE 03

Eröffnung             Do. 22. Februar 2024, 14 Uhr

Dauer                      23. Feb. - 05. Apr.

Begrüßung            Mag Katrin Auer

(Kulturstadträtin)

Eröffnungrede      DDr Leopold Kogler

(Künstler, Präsident d. LV der NÖ Kunstvereine, Leiter des DOKNÖ)

Anna Steinhäusler

www.annasteinhaeusler.com


Franz Weiss

www.weissfranz.at

ERÖFFNUNGSREDEN

Mag. Katrin Auer (Kulturstadträtin), Anna Steinhäusler, Johannes Angerbauer, Franz Weiß, DDr. Leopold Kogler (Eröffnungsredner)


Franz Weiß, Johannes Angerbauer, Anna Steinhäusler, Andreas Schoenangerer


Erstmals seit dem Bestehen der Rathausgalerie gab unerwartet auch der Kurator seinen

"Goldenen Senf" ;-) nach dem Ende der Eröffnungsreden hinzu


> Die Ehre für die Auswahl und Hängung der Werke geht hier zu 73% an Andreas Schoenangerer, 27 % geht an unsere Gemeinsamkeit. Auch definierte ich ganz klar Andreas als Kurator Nachfolger damit die Qualität der Rathausgalerie Steyr auch in Zukunft gesichert ist, falls ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein sollte die Ausstellungen zu kuratieren. (Nachseh- und hörbar im obigen Eröffnungsvideo) <


Sicht aus der Gästeperspektive

Foto: Thomas Faller (MuseumSteyr)


Sicht aus der Kunstperspektive


Anna STEINHÄUSLER


ARTIST STATEMENT


„Wieder in Beziehung treten“


In Malerei und Keramik portraitiere ich Natur mit einem Fokus auf in Beziehung zueinander und zur Natur stehende Menschen. Die individuellen, mit Beziehungen angereicherten Körper sind geprägt vom Kollektiv, Netzwerken und natürlichen Kreisläufen.


Der Gestaltungsprozess, dass sich das Einzelne in Verbindung entwickelt, ist in Malerei und Keramik gleichermaßen beobachtbar.


Die Farbwirkung in der Malerei ähnelt einem Netzwerk. In diesem Beziehungsgeflecht wirken sich die gesetzten Farben aufeinander aus und erst das Zusammenspiel aller erzeugt Harmonien und Disharmonien. Jede Farbe verändert die anderen, solange nicht alle gesetzt sind, kann es jederzeit zu einer neuen Gewichtung kommen. In diesem Gesamtgeflecht agieren Farben wie Akteure:


Farben aktivieren und beschneiden sich gegenseitig, erobern Raum, verdichten sich, breiten in Abstimmung untereinander Ruhe aus. Sie konkurrieren um Aufmerksamkeit, treten gesättigt visuell hervor und geraten neutral in den Hintergrund. Wie sie zueinander in Beziehung stehen erzeugt Lebendigkeit im Bild.


Ebenso kann das Erscheinungsbild von Keramiken, die in einem Holzbrennofen gebrannt wurden, durch die Entstehung innerhalb eines Netzwerkes beschrieben werden.
Der Holzbrand ist eine spezielle Form des Keramikbrandes, der über mehrere Tage dauern kann. Das Besondere dieses Brandes ist die Reaktion der Tonstücke mit der sie umgebenden Brennofenatmosphäre. Die Keramiken werden bewusst dem Feuer und dem Ascheanflug, der durch das Heizen mit Holz entsteht, ausgesetzt. Während dem Brand bildet sich durch chemische Reaktionen eine natürlich gewachsene Glasschicht gleich einer zweiten Haut auf der Oberfläche der Keramiken. Allein, wie Keramiken in dieser Feuer- und Ascheatmosphäre zueinander positioniert werden, wirkt sich auf ihre Erscheinung aus:


Eine große Plastik kann als Feuerschutzwall für die dahinter stehenden Keramiken dienen, wodurch diese eine dezentere Zeichnung erhalten.


In der Holzbrandfarbpalette herrscht keine Farbdominanz, sondern alle Erdfarben sind vertreten. Jede Keramik wurde einzigartig vom Brennmilieu gezeichnet, aber erst durch die Vereinigung aller Keramiken erklärt sich ihr voneinander abhängiges Aussehen. Diese Verbundenheit in gegenseitiger Zeichnung und Färbung macht ihren finalen Reiz aus. Der Anreiz für die Auseinandersetzung mit dem Holzbrand sind Glasuren und Oberflächen wie man sie durch menschliches Bemühen kaum imitieren kann. Sie verkörpern die Abweichung, unkalkulierbare Anteile, die Akzeptanz der Variation und des Unerwarteten. Sie ermöglichen in der Beschäftigung mit ihnen Denkmuster zu erneuern, Dominanz und Kontrolle zu hinterfragen und im Leben der Demut und der Anerkennung von Vernetzungen mehr Raum zu geben.


Es stellt sich die Frage: In welchen Beziehungen wollen wir leben und in welcher Form wollen wir diese pflegen?


Leben ist durch die Unkenntnis, Unterschätzung und Ausblendung bestehender Beziehungen und der Abgrenzung zu ihnen gefährdet. Für das gemeinsame Überleben ist das erneute in Beziehung treten, zu anderen Menschen und zur Natur, essentiell.


www.annasteinhaeusler.com

Franz WEISS

ÖLBILDER


Vom Werden, Wachsen und Vergehen


Meine Arbeiten handeln vom „Werden, Wachsen und Vergehen“ der Natur. Auch wir Menschen sind Teil dieser Natur. Noch nie hat der Mensch seine Umwelt, seine Natur, so massiv zerstört wie heute. Daher verstehe ich auch meine Malerei als politisches Statement unsere Natur mehr zu achten und zu schützen.


Franz Weiß ist 1952 in Steyr geboren. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler (seit 2003) in Finklham, mitten in der Naturparkgemeinde Scharten / Oberösterreich.
Seit über 35 Jahren mehr als 300 Einzelausstellungen, Ausstellungs- und Messebeteiligungen in 14 Nationen (A, D, CH, I, B, NL, H, GR, F, GB, SLO, E, Ägypten, USA).
Mitglied zahlreicher Künstlervereinigungen. 15 Jahre Seminarleiter von Malworkshops (u.a. in den Bildungshäusern Puchberg / Wels, St. Virgil / Salzburg und Korfu (GR).
Vertreten in österreichischen und ausländischen Galerien, internationalen Kunstmessen (A, GB, F,NL, USA), sowie in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen (u.a. in der Kunstsammlung des Landes OÖ).


www.weissfranz.at

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